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Fackel des Feuers für Freihandel wieder entfachen
Wirtschaftlich sind Deutschland und die 45 Länder im asiatisch-pazifischen Raum durchaus eng miteinander verflochten. Bereits jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland sei vom Export abhängig, sagt Australiens Botschafterin in Berlin, Lynette Wood. Das sei nur einer der vielen Gründe, die für Freihandel und offene Märkte sprächen, so Wood: „Wir müssen dem Protektionismus widerstehen, Handel bringt mehr Vor- als Nachteile.“ Auch Kaufmann erhoffte sich von der Konferenz eine Antwort auf die Frage, „wie wir die Fackel des Feuers für Freihandel wieder entfachen können“.
„Hunderte Millionen Menschen aus der Armut geholt“
Von einem „Wirtschafts- und Entwicklungswunder“ spricht Gerd Müller. Der deutsche Entwicklungsminister verwies in seiner Einführung auf eine markante historische Entwicklung: Noch vor 50 Jahren hätten das westafrikanische Ghana und Südkorea „dieselben wirtschaftlichen Kennzahlen“ gehabt. Der Hochtechnologie Standort Südkorea erreichte 2017 ein Bruttoinlandsprodukt von knapp 1.530 Milliarden US-Dollar, Ghana hingegen nur 47 Milliarden. Und Länder wie China, Bangladesch oder Indien hätten „hunderte Millionen Menschen aus der Armut geholt“, das sei „vielleicht der größte Erfolg“, so Müller.
„Fairer Handel und Soziale Marktwirtschaft“
Doch trotz aller Euphorie und boomender Wirtschaftsdaten dürfe eines nicht vergessen werden: „Wir müssen die Globalisierung gerecht gestalten“, fordert Entwicklungsminister. Die Menschen in der Wertschöpfungskette hätten ein Recht darauf, an der Wertschöpfung beteiligt zu werden. Daher brauche es „fairen Handel und eine Soziale Marktwirtschaft“.
„Asien ist heute Innovationszentrum“
Müller sieht zwei gewichtige Gründe in dem rasanten Fortschritt der asiatischen Länder: deren Investitionen in Bildung und Weiterbildung sowie in die Forschung: „Asien ist heute Innovationszentrum“, so der Minister, jedes zweite Elektro-Auto komme aus China.“ „Bei Innovationen ist Asien weitaus schneller als wir“, warnt der CEO von Airbus Space and Defense, Dirk Hoke, seine Konsequenz: „Wir müssen eng zusammenarbeiten.“
Der CEO der BayWA AG, Professor Klaus Lutz, sieht das nicht ganz so schwarz: „Wir haben noch die Chance aufzuholen“, auch in Berlin oder Israel gebe es Startups. Er würde bei Innovationen wie der künstlichen Intelligenz auf die USA und nicht auf China setzen, denn auch im Bereich der Digitalisierung gehe es Unternehmen, Kunden und Konsumenten um Bürger- und Menschenrechte.
„Politische Stabilität das Bindeglied“
Zudem sieht Lutz die unternehmerische Zusammenarbeit mit autoritären Regierungen äußerst skeptisch. So mache die BayWa AG, nacheigener Aussage „Europas größter Agrarhändler“, keine Geschäfte mit China, „das Regime ist zu restriktiv beim Geldtransfer mit westlichen Firmen“, sagt Lutz. Auch Investitionen in Russland sind ihm „zu risikoreich“, durch die Finanzkrise oder die Krimkrise hätte sein Unternehmen viel Geld verloren, wenn es in der russischen Wirtschaft aktiv gewesen wäre, so der BayWa-Geschäftsführer.
Seine Erfahrungen bezeugen, was die Leiterin des Regionalprogramms Australien und Pazifik der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Beatrice Gorawantschy zu Beginn der Konferenz feststellte: „In einer globalisierten Welt ist nicht nur die Wirtschaft, sondern auch politische Stabilität das Bindeglied“, resümiert sie.
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