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Am Beispiel der rapide steigenden Zahl von Selbstmordattentaten erläuterte Khatbari seine These, die Rahmenbedingungen für Sicherheit unterlägen einem Prozess der 'Irakisierung'. „Polizisten und Soldaten leben sehr gefährlich. Die Menschen in städtischen Zentren sind zunehmend verunsichert. Jede Schule ist ein Dorn im Auge der Islamisten.“
Die Terroristen – so der 32jährige Politikwissenschaftler – kalkulieren mit einem 'Beirut-Faktor': Werden sich die westlichen Nationen aus Afghanistan zurückziehen, wie sie sich nach vielen Anschlägen und hohen Opferzahlen 1983 aus dem Libanon zurückgezogen haben?
Khalatbari setzt auf die junge Generation. Insbesondere die hohe Zahl von sieben Millionen Kindern und Jugendlichen, die heute die Chance ergriffen, eine Schule zu besuchen – unter ihnen drei Millionen Mädchen -, ermutige ihn: „Demokratie kann man nicht im Crash – Kurs lernen. Afghanistan braucht Zeit.“
Schnörkellos beantwortete der Leiter der KAS in Afghanistan Fragen nach den Möglichkeiten der Regierung, dem Anbau von Mohn entgegenzutreten: „Betriebswirtschaftlich ist der Drogenhandel konkurrenzlos. Und vor Ort treffen die War Lords die Entscheidungen. Wertebewusstsein ist leider ein Luxus, den sich die meisten Afghanen nicht leisten können.“