Country reports
Dieser Regionalbericht bietet einen Einblick in die aktuellen Debatten, die Indiens erfolgreicher Raketentest in zentralen asiatischen Staaten ausgelöst hat: Einleitend dokumentieren Dr. Beatrice Gorawantschy und Mareen Haring (KAS-Auslandsbüro Neu-Delhi, Indien) das gewachsene Selbstbewusstsein in Indien selbst: Unisono begrüßt die indische Öffentlichkeit den Raketentest als „Meilenstein“. Pakistan, so Dr. Babak Khalatbari (KAS-Auslandsbüro Islamabad, Pakistan), verhält sich auffallend ruhig: Die historisch konfliktreichen Beziehungen zwischen beiden Staaten erlebten zuletzt erste Zeichen der Annäherung – ein Prozess der jetzt womöglich nicht gefährdet werden soll. Die chinesische Regierung, gegen deren Rüstungs- und Verteidigungspolitik nach einhelliger Meinung der Raketentest an erster Stelle adressiert war, zeigt sich außergewöhnlich gelassen. Allerdings erinnern Thomas Awe und Dr. Peter Hefele (KAS-Auslandsbüros Peking und Shanghai, China) auch daran, dass der KP – und somit dem Land – noch in diesem Jahr ein Führungswechsel bevorsteht. Vor einer ganz anderen Herausforderung steht derzeit Südkorea: Die Regierung in Seoul, so der Einblick von Dr. Norbert Eschborn (KAS-Auslandsbüro Seoul, Korea), testet derzeit eigene Raketen angesichts der Drohgebärden aus Nordkorea. Dass Indiens Test ganz anders gedeutet werden kann als der gescheiterte Raketenflug Pjöngjangs, belegt Jörg Wolff (KAS-Auslandsbüro Tokyo, Japan): Tokyo sieht mit der Aufrüstung Neu-Delhis vor allem eine machtpolitische Balance in der Region gewahrt. Südostasien verhält sich insgesamt ruhig: Dr. Jan Woischnik und Maximilian Hagn (KAS-Auslandsbüro Jakarta, Indonesien) machen deutlich, dass Indonesien kein Handlungsbedarf für sich selbst sieht und eher eine Beobachterrolle im kontinentalen Machtkampf einnimmt.
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