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Bei den für den Anschlag verantwortlichen Abdullah-Azzam-Brigaden handele es sich um eine sunnitische, der jihadistischen und salafistischen Bewegung zuzurechnende Bewegung, erklärt Peter Rimmele. Blicke man auf den größeren Kontext der gesamten Region, könne man eine zumindest finanzielle Unterstützung syrienfeindlicher Golfstaaten nicht ausschließen, so der Leiter Rechtsstaatsprogramms Naher Osten und Nordafrika. „Denn zwischen Iran, Saudi-Arabien und Katar geht es um die Vorherrschaft am Golf und es werden Aktivitäten finanziert, die in die eine oder andere Richtung hilfreich sind.“
Da die Abdullah-Azzam-Brigaden Anschläge im Libanon wie diesen im Vorfeld angekündigt hatten, solange einerseits Hisbollah im Syrienkrieg auf der Seite von Assad kämpfe und sich nicht in den Libanon zurückziehe und andererseits Aktivisten, die von Regierungsseite inhaftiert wurden, nicht freigelassen würden, müsse man den syrischen Bürgerkrieg in direkter Verbindung mit diesem Anschlag sehen.
Dass die libanesische Regierung den Anschlägen scheinbar recht machtlos gegenüber stehe, sei nicht verwunderlich, denn das Land sei nicht selten ohne wirkliche Regierung gewesen, so Rimmele. Daraus ergebe sich auch die Frage, wer wirklich die Macht im Land habe und die Möglichkeiten, etwas zu bewirken. „Wenn man die Menschen fragt, sind es die, die Waffen haben. Und das ist vor allem die Hisbollah.“ Zwar gebe es Regierungsorgane, die nun ermitteln und versuchen, die Hintergründe und Täter zu ermitteln, aber vielfach seien diese in ihrer Funktionalität unterlaufen.
Syrien habe als ehemalige Schutzmacht des Libanon seit 2005 zwar sehr viel Macht und Einfluss verloren, aber es sei auch heute nicht ganz wegzudenken, so Rimmele. „Man kann den Libanon auch nicht als ein Gebilde nehmen, wo Syrien als Schutzmacht auftritt, denn es gibt gegenüber der syrischen Macht auch befreundete Bewegungen und solche, die genau das Gegenteil vertreten.“
Das komplette Interview als Audio-Mitschnitt finden Sie hier.
Mit freundlicher Genehmigung von RBB-Inforadio