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Dr. h.c. Joachim Gauck (Jg. 1940) studierte Theologie in seiner Heimatstadt Rostock. Danach trat er in den Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Mecklenburg ein und arbeitete zunächst als Vikar. Mit seiner Ordination 1967 wirkte er als Pfarrer in Lüssow und später in Rostock-Evershagen. Ab 1982 war er für die Kirchentagsarbeit in Mecklenburg zuständig. Im Herbst 1989 leitete er die wöchentlichen Gottesdienste, die letztlich aus der Kirche auf die Straße wanderten und in die Rostocker Massendemonstrationen mündeten. Gauck war Mitbegründer des Rostocker Neuen Forums, dessen Sprecher er wurde. Bei der ersten freien Volkskammerwahl im März 1990 zog er als Abgeordneter des Bündnis 90 in das Parlament ein. Dort übernahm er die Leitung des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit. Am 2. Oktober 1990 wählte die Volkskammer Gauck zum Sonderbeauftragten für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR und am Tag darauf wurde er auch von der Bundesregierung zum Bundesbeauftragten berufen. Gauck leitete die Behörde für die Unterlagen des Staatssicherheitssicherdienstes der ehemaligen DDR insgesamt 10 Jahre. Seit November 2003 ist er Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Gauck wurde für sein Engagement vor, während und nach der Friedlichen Revolution vielfach ausgezeichnet, wie etwa mit der Theodor-Heuss-Medaille, dem Bundesverdienstkreuz mit Stern sowie dem Erich-Kästner-Preis. Die Universitäten von Rostock, Jena und Augsburg ehrten ihn für seine Verdienste jeweils mit der Ehrendoktorwürde.
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