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Am Tag des offenen Denkmals ist das original erhaltene Wohnhaus Konrad Adenauers von 10 bis 18 Uhr für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet. So sind Einblicke in die privaten Wohnräume möglich; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Besucherdiensts stehen für Auskünfte bereit. Im Ausstellungsgebäude und im weitläufigen Garten mit einem herrlichen Blick über das Rheintal erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm mit Spielen, Rätseln und Basteln für Groß und Klein. Bei gutem Wetter kann auf Adenauers Bocciabahn eine Partie gespielt werden. Ein Foodtruck vor dem Museum sorgt für das leibliche Wohl.
Auch das Büro Bonn der Konrad-Adenauer-Stiftung ist in diesem Jahr dabei. Besuchen Sie unseren Infostand, drehen am Glücksrad und blicken mit uns auf den Internationalen Tag der Demokratie, der am 15. September gefeiert wird.
"Dieses deutsche Volk, hat es wirklich schon festen Boden unter den Füßen gewonnen? Meine Sorge ist, ob auch die einzelnen Bürger das richtige Verhältnis zum Staat haben. Mit dem richtigen Verhältnis des Bürgers zum Staat, damit steht und fällt die parlamentarische Demokratie. Die parlamentarische Demokratie kann sich nicht nur stützen auf einen Kreis von Leuten, die im Bundestag sitzen. Jeder einzelne Bürger muß wissen, daß er bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat, zum Beispiel in den Gemeinden oder auf Landes- und Bundesebene sich für die Arbeit der Parteien zu interessieren, möglichst aktiv in den Parteien mitzuwirken und dadurch ihre Richtung mitzubestimmen. Er muß sich, so gut er kann, eine eigene Meinung zu bilden versuchen über den politischen Weg, den dieser Staat gehen soll, er muß bei den Wahlen entsprechend seiner Überzeugung und seiner Urteilsbildung seine Stimme abgeben. Er muß Kritik üben und soll Kritik üben, aber in konstruktiver Weise, nicht aus zerstörerischer, nihilistischer Tendenz heraus, aus purer Negation. Wenn der einzelne Bürger nicht das Gefühl der Achtung vor diesem Staat hat, den Respekt vor der Ordnung, wenn er nicht das Gefühl hat, daß, wenn dem Allgemeinwohl gedient wird, ihm das selbst zugute kommt, wenn er sich nicht bewußt ist, daß er selbst auf das ernsteste gefährdet ist, wenn nicht der Staat gesund und festgefügt ist, dann geht die parlamentarische Demokratie zugrunde."
Im Gespräch Februar 1965, in: Anneliese Poppinga, "Meine Erinnerungen an Konrad Adenauer", Stuttgart 1971.
"Demokratie ist mehr als eine parlamentarische Regierungsform, sie ist eine Weltanschauung, die wurzelt in der Auffassung von der Würde, dem Wert und den unveräußerlichen Rechten eines jeden einzelnen Menschen. Eine echte Demokratie muß diese unveräußerlichen Rechte und den Wert eines jeden einzelnen Menschen achten im staatlichen, im wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Wer wirklich demokratisch denkt, muß Achtung vor dem anderen, vor dessen ehrlichen Wollen und Streben haben."
In: Konrad Adenauer, "Erinnerungen 1945-1953", Stuttgart 1965.
"Demokratie kann man nicht allein mit noch so ausgeklügelten Gesetzen verwirklichen, sicher, sie sind mit ihre Voraussetzungen, vor allem aber ist Demokratie eine Frage des Verhaltens der Menschen, ihres persönlichen Verhaltens zueinander und ihres Verhältnisses zum Staat. Staatsoberhaupt, Parlament und Regierung, damit allein ist es nicht getan. Demokratie muß gelebt werden. In der Demokratie muß jeder einzelne Bürger das Gefühl haben und das Bewußtsein, daß er selbst mit Träger des Staates ist."
Gespräch in Cadenabbia, August 1964, in: Anneliese Poppinga, "Meine Erinnerungen an Konrad Adenauer", Stuttgart 1971.