Conversation
Details
Das Gespräch mit Professor Adam Strzembosz, Richter, stellvertretender Justizminister in der Regierung von Tadeusz Mazowiecki, Erster Präsident des Obersten Gerichtshofs (1990-1998) und Präsident des Staatsgerichtshofs, wurde von Stanisław Zakroczymski, Rechtsanwalt, Doktorand an der Fakultät für Recht und Verwaltung der Universität Warschau und Autor des Buches "Zwischen Recht und Gerechtigkeit", geführt.
Das Gespräch bezog sich auf den I. Nationalen Delegiertenkongress der Gewerkschaft Solidarität (NSZZ "Solidarność") in Gdańsk im Herbst 1981, an dem Professor Strzembosz mit Vorschlägen für Veränderungen in der Justiz teilnahm und die 1989 auf der Tagesordnung der Solidarność-Seite am "Runden Tisch" standen. Sie sahen eine interne richterliche Selbstverwaltung vor, die den Gerichten eine Unabhängigkeit von der Exekutive ermöglichen sollte. Die damals beschlossene Ordnung wurde erst 2015 nach der Machtübernahme durch das Lager der Vereinigten Rechten in Frage gestellt und eingeschränkt.
Zahlreiche Fragen aus dem Publikum bezogen sich sowohl auf den Lebenslauf und die Haltung des Professors als auch auf seine Einschätzung des aktuellen Zustands der Rechtsstaatlichkeit in Polen. Professor Adam Strzembosz betonte die beeindruckende Konsequenz, mit der die derzeitigen Richter für die Rechtsstaatlichkeit als Fundament der Demokratie eintreten.
Program
15.00 Uhr
Begrüssung
Dr. Przemysław Rychlewski, stellv. Direktor für wissenschaftliche Fragen von ECS
Bożena Garus-Hockuba, Filmregisseurin
15.10 Uhr
Filmvorführung: Adam Strzembosz - Erster Richter der Republik Polen
16.00 Uhr
Zwiegespräch: "Die Rechtsstaatlichkeit in der Demokratie"
Prof. Adam Strzembosz und Stanisław Zakroczymski