Zu Beginn des JugendpolitikTages treffen sich alle Schülerinnen und Schüler in einem digitalen Veranstaltungsraum, in dem sie von der Leiterin des Regionalbüros Rheinland der Konrad-Adenauer-Stiftung, Simone Habig, begrüßt werden: „Keiner kann besser beschreiben, was ihr fühlt, als ihr selbst.“ Mit dem JugendpolitikTag soll ein Raum geschaffen werden, in dem junge Menschen ins Gespräch kommen – unter sich und im Austausch mit Älteren: „Denn nur im Dialog können Probleme gelöst werden.“
„Ich bin mehr als ein Buchstabe“
„Normalerweise würde ich euch alle gemeinsam in einem großen Saal begrüßen“, sagt Moderator Nils Thieben, aber die Corona-Pandemie verhindere das. Umso wichtiger sei es deswegen, über andere wichtige Themen zu sprechen – wie das Thema Generationengerechtigkeit. Aber was ist eigentlich eine Generation? Die Teilnehmenden des JugendpolitikTages gehören fast alle zur Generation Z, wurden also nach 1998 geboren, erklärt Nils Thieben. Finden die Schülerinnen und Schüler das Label „Generation Z“ eigentlich passend? Eine Mentimeter-Umfrage zeigt: Die meisten finden sich in der Beschreibung „Generation Z“ nicht wieder. Die Einteilung in Generationen sei nicht sinnvoll, sagt ein Schüler, „weil in einer Demokratie alle Meinungen wichtig sind.“ Eine andere Schülerin findet die pragmatische Einteilung hingegen in Ordnung: „Es geht ja um die Menschen, die in einem Zeitraum geboren sind und wahrscheinlich unter gleichen Bedingungen aufwachsen.“
„Demokratie lebt vom Mitmachen“
Der Schirmherr der Veranstaltung Thomas Jarzombek MdB richtet sich in seinem Grußwort an die Jugendlichen: „Es ist wichtig für junge Menschen, den Politikern klar zu sagen, was Sache ist.“ Es gebe viele Wege sich zu engagieren – und junge Menschen hätten schon viel geschafft. Doch es gibt noch viele Herausforderungen: Die Schülerinnen und Schüler sammeln diese in einer Wortwolke – Klimawandel und Rassismus sind ganz oben dabei, während Corona nur eine kleine Rolle einnimmt. „Corona wird nicht unser Zukunftsproblem sein, und die Zukunft ist das Wichtigste“, sagt ein Schüler.
Offene Ohren und Verständnis
Als nächstes steht ein Impuls von Publizist und Aktivist Wolfgang Gründinger auf dem Programm. Er zeigt anhand einiger Statistiken, dass Alter das wichtigste Merkmal ist, wenn es darum geht, wer welche Entscheidungen trifft – vor allem bei Wahlen. Deswegen sei es nicht nur an den Jüngeren, auf sich aufmerksam zu machen: „“Wir müssen Allianzen bilden, Brücken zwischen den Generationen – und die Älteren müssen offen sein.“ Eine andere Annäherung an das Thema wählen die Poetry-Slammer Max Gebhard und Veronika Rieger: In ihren Texten finden sie Vergleiche zur aktuellen Situation – ob auf dem Schachbrett oder in jugendlichen Vorbildern in Büchern. Die Quintessenz: Junge Menschen müssen sich für das einsetzen, was ihnen wichtig ist, auch gegen Widerstände.
Wir haben Fragen, wer hat Antworten?
Zum Abschluss des gemeinsamen Forums gibt es vier Generationentalks, in denen jeweils eine jüngere und eine ältere Person über ein wichtiges Thema diskutieren. „Ich würde mir wünschen, dass mehr auf junge Leute zugegangen wird und Entscheidungen, die konkret getroffen werden, auch mit ihnen besprochen werden“, sagt Künstlerin Aylin Celik im Gespräch mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller über die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Der stimmt zu: „Wir können den Blick für die Jugendlichen noch mehr schärfen“, denn nur wenn man im Gespräch bleibe, könne man gute Entscheidungen treffen. Außerdem wird über Klima, die Arbeit der Zukunft und Politik diskutiert.
Workshops: Jetzt bist Du gefragt
Das Kernstück des JugendpolitikTages sind die sieben Workshops, in denen sich die Jugendlichen in kleinen Gruppen mit unterschiedlichen Themen rund um Generationengerechtigkeit beschäftigen. Ist Einsamkeit ein Thema, das nur die älteren Generationen betrifft? Wie kann globale Gerechtigkeit entstehen und welche Rolle spielt unser Konsumverhalten dabei? Wer bezahlt für die Umweltschäden, die heute verursacht werden? Die Schülerinnen und Schüler diskutieren untereinander und mit den Referentinnen und Referenten und finden erste Lösungsansätze zu den Fragen – dabei wird es sehr kreativ. In der Abschlussvorstellung präsentieren einige Schülerinnen und Schüler selbst geschriebene Texte aus dem Poetry-Slam Workshop über die perfekte, gerechte Welt und Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Workshops, der sich mit dem Thema Fake-News beschäftigt haben, stellen eine selbst gestaltete Instagram-Page zum Thema vor. Außerdem geben sie Einblicke in die Herausforderungen des Generationenvertrages und der Rente und spiegeln ihre Diskussionen zur Zukunft von Europa. Das Fazit aller Workshops: Junge Menschen müssen aktiv werden und sich einsetzen – aber auch alle anderen Generationen müssen ihren Teil beitragen.
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