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Bundesarchiv, Bild 183-C12701 / CC-BY-SA-3.0

Event reports

Die Erben der Arisierung

In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e. V.

Im September 2024 hat das Politische Bildungsforum Sachsen eine Veranstaltung in Dresden zum Thema der Arisierung durchgeführt.

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Ronny Heine, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Sachsen, führte in den Abend ein mit einer kurzen Eröffnungsrede. Er stellte den vortragenden Referenten, Dr. Armin H. Flesch, vor und betonte die Relevanz des Themas in der heutigen Zeit. 
Dr. Armin H. Flesch, Autor und Journalist, führte mit einer Begriffsklärung des Wortes „Arisierung“ in seinen Vortrag ein. Darauf folgte ein kleines Gedankenexperiment, wobei die Zuschauer in die Rolle eines Antisemiten schlüpfen sollten. Dabei beschrieb er den „Vorgang“ der Arisierung, vom „einfachen Rassismus“ bis zur Rechtsform der Arisierung. Er zeigte die deutliche Arisierung in jeglichen Lebensbereichen der damaligen Juden und wie ihnen die Lebensexistenzen genommen wurden. 
Armin H. Flesch zeigte eindringlich auf, wie die Nazis jüdische Vermögenswerte beschlagnahmten und was nach 1945 mit diesen Werten geschah. 
Mit akribischer Recherchearbeit beleuchtete er die Arisierungsgeschichte zweier bis heute existierende Firmen, die sich gegen eine Aufarbeitung ihrer Vergangenheit sträuben.
Flesch verdeutlichte, wie nicht nur Industrielle während der NS-Zeit vom jüdischen Eigentum profitierten, sondern auch die allgemeine Bevölkerung. Er zeigte anschauliche Bilder von Auktionen, bei denen jüdischer Hausrat versteigert wurde – von Möbeln bis hin zu persönlicher Kleidung. Die dabei erzielten Preise wurden akribisch in Listen festgehalten.
Er zeigte auf, wie sich das Regime, als der Raub jüdischer Vermögenswerte kein Geld mehr einbrachte, auch den menschlichen Körpern zuwandte. Flesch zeigte, dass sogar Haare jüdischer Männer und Frauen zu Filz oder Perücken verarbeitet wurden und das Zahngold ermordeter KZ-Gefangenen eingeschmolzen und von der Reichsbank zur Waffenfinanzierung genutzt wurde. „Auf diese Weise profitierte jeder davon“, beschrieb Flesch das schreckliche Ausmaß. Er sprach von „Produktionsstraßen“, die auf Kosten jüdischen Besitzes, Leibes und Lebens entstanden.
Zum Ende seines Vortrags richtete Flesch eine persönliche Frage an das Publikum: „Könnte es sein, dass Sie heute noch etwas besitzen, das einst jüdisches Eigentum war? Vielleicht ein Schmuckstück, ein Möbelstück oder Porzellan aus der Zeit?“ Diese Frage regte zum Nachdenken an.  

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Ronny Dirk Heine

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