Gen Z – eine Generation voller Weltverbesserer? Auf Fragen, wie sich die Generation Z, die alle 10- bis 24-Jährigen umfasst, politisch engagiert, wie man in jungen Jahren erfolgreich gründet und auf welchen Ebenen eine Kommunikation mit der jungen Generation stattfinden sollte, hat der Hamburger Jungunternehmer Charles Bahr in einem Interview auf der Plattform Instagram Antworten gefunden.
Am Abend des 17. Juni 2020 organisierte das Politische Bildungsforum Hamburg ein Instagram-Live, in dem der Gründer Charles Bahr mit dem Social-Media-Verantwortlichen des PBF Hamburg Jonas Becker in rege Diskussion trat.
Charles Bahr gründete mit 14 Jahren seine erste Agentur „Tubeconnect“, die sich mit Marketing auf verschiedensten Social-Media-Plattformen auseinandersetzt. 2019 folgte die Gründung seines zweiten Unternehmens „Project Z“. Mit Project Z möchte Charles Bahr eine Brücke der Kommunikation schlagen zwischen der Generation Z und den „Alten“, den sogenannten „Boomern“. Die junge Generation sei nicht mehr nur digital, sondern gar social native. Sie wachsen mit Social-Media-Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok auf und verbringen einen Großteil ihrer Zeit online. Dadurch habe sich auch die Aufmerksamkeitsspanne stark verkleinert, so sei sie für die 10- bis 24-Jährigen lediglich zirka 9 Sekunden lang, was in etwa der Länge von Videos auf Vine, einem Videoportal, das 2016 eingestellt wurde, entspricht. Um große Unternehmen wie Levi’s und McDonald’s, die zu den Kunden der Beratungsagentur gehören, darauf vorzubereiten, die junge Generation zu erreichen und Kundenbindung zu generieren, schult Charles Bahr die Unternehmen im Umgang mit sozialen Medien. Dem für seine ikonischen Jeans bekannten Unternehmen Levi Strauss & Co., half Bahr bei der Gründung des ersten Generation Z Stores in Rotterdam. Er zeichnet sich durch Ladestationen für mobile Endgeräte und Fotoboxen aus, die insbesondere die Jungendlichen ansprechen und zum Verweilen im Laden einladen sollen.
Neben seinen zwei Unternehmen sprach Charles Bahr auch über die Herausforderungen der Generation Z in der heutigen Zeit. Dass vor allem junge Leute sich im Rahmen von „Fridays for Future“ politisch engagieren, ist längst bekannt. Allerdings ist ihr Einfluss erst durch den öffentlichen Auftritt und die Teilnahme an Demonstrationen greifbar geworden, lag der Raum, in dem sich die Generation Z unter anderem zu politischen Themen äußert, doch vorher im analog Verborgenen, dem Internet.
Politiker ermahnt Charles Bahr aus ihrer Komfortzone herauszukommen und ihr Leben ehrlich zu präsentieren. In seinen Augen bilden der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas Sattelberger und die SPD-Nachwuchspolitikerin Lilly Blaudszun Vorbilder im Hinblick auf den Umgang mit sozialen Medien. Während Thomas Sattelberger selbst zu den Kunden von Project Z gehört, ist die 19-jährige Lilly Blaudszun ebenso wie Charles Bahr ein Mitglied der Generation Z und dadurch mit einem Auftritt auf verschiedenen sozialen Plattformen bekannt.
Gemäß Charles Bahrs Beschreibung der Generation Z, deren Mitglieder „nicht nur konsumieren, sondern selbst mitmachen“ wollen, ermutigt er junge Menschen sich zu engagieren, kreativ zu sein und selbst zu gründen. Für seine persönliche Zukunft wünscht sich der Jungunternehmer weiterhin Spaß an seiner Arbeit zu haben, sei es bei selbstständiger Tätigkeit oder als Angestellter bei einer großen Social-Media-Plattform wie Facebook oder Snapchat.
Diese Bildungsmaßnahme im Format eines Insta-Live thematisierte die Zukunftsfähigkeit von sozialer Marktwirtschaft im Brennglas der jüngsten künftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Text verfasst von: Annika Meinking
Text veröffentlicht von: Dr. Karolina Vöge
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