Am 4. und 5. Juli tauchten die Schülerinnen und Schüler des Canisius-Kollegs, des Gymnasiums Steglitz, des Johann-Gottfried-Herder Gymnasiums und des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in einen der sieben angebotenen Workshops ein: Film, Graffiti, Comic, Poetry-Slam, Schreibwerkstatt, Theater oder das Argumentationstraining „Klare Kante! – Demokratie demokratisch verteidigen“. Ziel war es, die Gefahren und Funktionsweisen des Populismus zu verstehen und sich inhaltlich und künstlerisch damit auseinanderzusetzen.
Der Jugendpolitiktag wurde zunächst von Seiten der Konrad-Adenauer-Stiftung durch Christian Schleicher eröffnet, anschließend gab der Slam-Poet Bas Böttcher mit seinem Poetry Slam einen kreativen Einstieg in das komplexe Thema.
Danach stellte ein knapp einstündiges Podiumsgespräch die Frage nach Ursachen und Gegenrezepte für das Phänomen des Populismus. Moderiert von Luis Brückner saßen der Berliner Politiker Danny Freymark, die Philosophin und Argumentationstrainerin Dr. Romy Jaster sowie der Schriftsteller und Publizist Marko Martin auf dem Podium. Gemeinsam diskutierten sie über Populismus in den sozialen Medien und dessen Zusammenhang mit Fake News. Danny Freymark erklärte, dass stark verkürzte politische Botschaften häufig in Populismus münden. Marko Martin warf daraufhin die Frage auf, ob soziale Medien, in denen Nachrichten oft in kurzen, prägnanten Formaten vermittelt werden, überhaupt das geeignete Medium für politische Kommunikation seien. Die Referenten betonten eindringlich, dass populistische Aussagen zwar oft überzeugend klingen, jedoch meist stark vereinfacht oder sogar falsch sind. Abschließend appellierte Freymark an die Jugendlichen, dass das Engagement der neuen Generation das beste Mittel gegen Populismus sei, insbesondere durch aktive Beteiligung in gesellschaftlichen und politischen Bereichen.
Im Anschluss an das Podiumsgespräch wurde das Publikum eingeladen, Fragen zu stellen und Anmerkungen zu machen. Eine der zentralen Fragen war, wie sich Jugendliche politisch beteiligen könnten. Freymark unterstrich die besondere Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements von Jugendlichen und wies sie auf die Möglichkeit hin, Petitionen im Bundestag einreichen zu können.
Nach der Fragerunde begaben sich die Schülerinnen und Schüler in ihre jeweiligen Workshops. Dort wurden sie von erfahrenen Profis angeleitet, die ihnen Techniken und Wissen vermittelten, um ihre kreativen Projekte umzusetzen. Über zwei Tage hinweg arbeiteten die Jugendlichen intensiv in ihren Gruppen, entwickelten Ideen und setzten diese in facettenreiche Werke um.
Am Ende der Projekttage präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre vielfältigen und beeindruckenden Ergebnisse. Diese reichten von kraftvollen Graffiti-Kunstwerken über ein Theaterstück bis hin zu eindrucksvollen Poetry-Slam-Beiträgen. Die Präsentation zeigte nicht nur das kreative Talent der Jugendlichen, sondern auch ihr Verständnis für die Gefahren des Populismus und ihre Bereitschaft, sich für die Demokratie einzusetzen. Der Jugendpolitiktag 2024 war somit ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie junge Menschen durch Kreativität und Engagement einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung der Demokratie und Freiheit leisten können.
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