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Infos zur Veranstaltung: Zahlreiche Innenstädte in sächsischen Gemeinden sind von Ladenschließungen betroffen. Egal, ob die Kunden wegen des zunehmenden Versandhandels wegbleiben oder die Kundschaft während der Schließungen im Verlauf der Corona-Pandemie wegbrach - das Leben in den Innenstädten scheint vielerorts zum Erliegen zu kommen. Dabei ist der regionale Einzelhandel nicht nur wirtschaftlicher Garant für die Regionen, sondern bringt auch Vielfalt und individuellen Charme mit sich. Wie kann den aktuellen Entwicklungen entgegengewirkt werden? Was ist für die Kundinnen und Kunden wichtig? Und was wünschen Sie die Händlerinnen und Händler?
Infos zur Themenreihe: Die Lebenswelten „Stadt“ und „Land“ werden nach geläufiger Auffassung oftmals als gegensätzlich und miteinander unvereinbar betrachtet. Obwohl es durch sich ausdehnende Einzugsgebiete zu einer zunehmenden Urbanisierung in der Fläche kommt, bestehen strukturelle Unterschiede zwischen Stadt und Land auch weiterhin. Sobald diese Unterschiede zu spürbaren Differenzen in der alltäglichen Lebensgestaltung der Menschen führen, ist jedoch unsere Aufmerksamkeit gefordert.
In der Politik spielt der Begriff der „gleichwertigen Lebensverhältnisse“ spätesten seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung eine bedeutende Rolle, u.a. als erklärtes Handlungsziel aller Regierungskoalitionen auf Bundesebene. Um die grundlegende Daseinsvorsorge auch im ländlichen Raum zu gewährleisten, soll auf allen politischen Ebenen darauf hingewirkt werden, die Lebensverhältnisse der Menschen im ländlichen Raum unter Berücksichtigung der infrastrukturellen Gegebenheiten gleichwertig zu gestalten. Die gegenwärtigen Entwicklungen werfen jedoch die Befürchtung auf, dass dieses Ziel aktuell nicht auf allen Gebieten erreicht wird.
Zahlreiche ländliche Regionen – hauptsächlich, aber nicht ausschließlich in Ostdeutschland – leiden unter drastischen Einschnitten der Lebensqualität für die Menschen vor Ort. Insbesondere die zunehmende Abwanderung der jungen Generation stellt die Kommunen vor ein Problem. Diese wird in erster Linie durch Lücken in der Digitalisierung und mangelhafte Jobperspektiven vorangetrieben. Der demografische Wandel steht oftmals am Beginn einer sich zuspitzenden Abwärtsspirale, welcher sich die Kommunen kaum entrinnen zu vermögen. Auf die abnehmende Arbeits- und Wirtschaftskraft folgt somit häufig eine Reduktion kultureller Angebote, Lücken in der medizinischen Versorgung und eine weitere Verschlechterung der infrastrukturellen Lage.
Wie lässt sich mit diesen umfassenden strukturellen Problemen umgehen? Welche Maßnahmen und Schritte müssen eingeleitet werden, um den ländlichen Raum zu einem attraktiven Lebensort für alle Generationen zu machen? Welche Bedürfnisse und Vorstellungen haben hierbei insbesondere die Menschen in den betroffenen Regionen? Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns im Rahmen einer Gesprächs- und Diskussionsreihe widmen.