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Im kommenden Jahr jährt sich zum 130. Mal der Geburtstag Konrad Adenauers, des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Zu seinen Lebzeiten galt die Befreiung und Rückholung der zehn Jahre nach Kriegsende noch in der Sowjetunion zurückgehaltenen etwa zehntausend deutschen Kriegsgefangenen als eine seiner größten politischen, vor allem aber als seine menschlich bewegendste Leistung. Zähe Verhandlungen, diplomatisches Geschick und in vielfältiger Hinsicht Standfestigkeit waren dafür während der vom 8. bis 14. September 1955 – also genau vor 50 Jahren – dauernden Moskau-Reise Adenauers notwendig.
Rolf-Dietrich Keil, der selbst bis 1950 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war, erzählt in seinem gleichnamigen Buch aus der Sicht des unmittelbaren Zeitzeugen von jenen spannungserfüllten Septembertagen in Moskau. Als Dolmetscher hat Keil sehr viel mehr an Gesprächen und vor allem an Atmosphärischem zu berichten, als in den Memoiren von Adenauer selbst, von Carlo Schmid oder von Felix Eckart, aber natürlich auch als in den offiziellen Bulletins und Kommuniqués zu lesen ist.
Aber auch Keils Schilderungen zu seinem eigenen Weg vom Gymnasiasten zum Konferenzdolmetscher, über die technischen Vorbereitungen der Moskau-Reise Adenauers und über einzelne Mitglieder der deutschen wie der sowjetischen Delegation sind auch heute, 60 Jahre später, hochinteressante und spannende „Background-Informationen“.
Prof. Dr. Rolf-Dietrich Keil,
1923 in Berlin geboren, war an den slawistischen Instituten der Universitäten Hamburg und Bonn tätig, zudem u.a. auch 1962 – 1974 als Leiter der Lehrabteilung Ost an der Sprachenschule der Bundeswehr sowie 1969 – 1988 als Regierungsdirektor im Bundessprachenamt Hürth.
Das im Buchhandel nicht mehr erhältliche spannende Buch von Rolf-Dietrich Keil: Mit Adenauer in Moskau. Erinnerungen eines Dolmetschers, 1997 (Bouvier Verlag) ist an diesem Abend zum Sonderpreis für 7,00 € erhältlich und wird vom Autor signiert.
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