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Die Verfassung definierte die DDR als „die politische Organisation der Werktätigen, die gemeinsam unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen“. Damit war politisch alles entschieden: Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) errichtete ihre „Diktatur des Proletariats“. Der „innere Kreis der Macht“ war das Zentralkomitee der SED mit seinem Leitungskreis, dem Politbüro. Politische Opposition verstieß gegen die Verfassung. Jede kritische Äußerung, vor allem wenn sie mit Gleichgesinnten gemeinsam vorgetragen wurde, konnte als staatsfeindlich strafrechtlich verfolgt werden. Die Bevölkerung suchte einen Weg zwischen Anpassen und privatem Raushalten. So fand in der gleichgeschalteten Gesellschaft politische Auseinandersetzung nicht mehr statt, obwohl die Probleme sich häuften: Umweltzerstörung, Mangelwirtschaft, Militarisierung des Alltags, geistiger und technologischer Stillstand, Ausgrenzung von Minderheiten.Menschen, die politisch agieren wollten, mussten die Voraussetzungen politischen Handelns erst schaffen: die geistige Legitimierung abweichender Problemlösungsvorschläge, eine unabhängige Öffentlichkeit, friedliche und legalistische Handlungsstrategien. Die SED setzte dagegen alle Mittel des Staatssicherheitsdienstes ein. Welche Spielräume hatten und eroberten Andersdenkende? Was motivierte sie zu derart unvernünftigem Verhalten? Warum geriet die übermächtige SED am Ende in die Defensive? Was verlieh der kleinen, schwachen Opposition 1989 die Kraft, die SED von der Macht zu trennen?
Bitte beachten Sie, dass der Veranstaltungsort vom Mon Ami in die Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums verlegt worden ist !
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