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Beim 2. „Gothaer Gespräch“ des Jahres 2010 standen regenerative Energietechnologien sowie Wirtschaftschancen für Thüringen im Mittelpunkt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung konnte zusammen mit dem Schirmherren des Gothaer Gesprächs Minister Jürgen Reinholz MdL zwei Experten zum Thema begrüßen.
Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak von der FH-Nordhausen ist Sprecher des Beirates für nachhaltige Entwicklung in Thüringen und gab in seinem Vortrag eine Bestandsaufnahme zu den Potenzialen verschiedener regenerativer Energieformen. Dabei bezog er sich auf Wind-, Sonnen-, Wasserkraft, Elektromobilität und Geothermie. Insbesondere die Elektromobilität sieht er als herausragende Möglichkeit einerseits Technologieführerschaft zu gewinnen und andererseits Elektrofahrzeuge auch als Energiespeicher einsetzen zu können.
Dr. Peter Frey, Geschäftsführer der Solar Valley GmbH beschrieb die Aufstellung der Solarenergiebranche in Thüringen und Mitteldeutschland und verdeutlichte anhand von Daten die Entwicklungstendenzen der vergangenen Jahre, welche die vollständige Vollastfähigkeit der Solarenergie zum Ziel hat. Gleichzeitig verwies er auf den Aufbau der regionalen Unternehmen und den Fachkräftebedarf in Thüringen, der für junge Leute große Perspektiven bietet.
In der anschließenden Diskussion, die von Minister Jürgen Reinholz moderiert wurde, interessierten sich viele Gäste für die Konkurrenzsituation mit China und Indien und inwieweit ein Technologievorsprung ge-währleistet werden kann. Beide Experten unterstrichen die Notwendigkeit fortdauernder Spitzenforschung, da nur technisch komplexe und hochwertige Produkte die Konkurrenz aus Asien hinter sich lassen kann. Dies ist jedoch erlebte Praxis fast aller technischen Industriebranchen Deutschlands, so dass der Wettbewerb Alltagserfahrung ist. Gleichwohl muss insbesondere bei neuen Technologien wie der Elektromobilität in Betracht gezogen werden, dass in den nächsten Jahren technische Standards gesetzt werden, die eine Technologieführerschaft begründen werden. Prof. Wesselak regte in diesem Bereich mehr Engagement deutscher Marktteilnehmer an. Minister Reinholz führte zum Abschluss des Gesprächsabends aus, das Spitzenforschung und Technologie durch die langfristige Planung der vergangenen Jahre in Thüringen einen guten Standort gefunden haben und auch in Zukunft weitsichtig gefördert werden.