Ein Ergebnis ex ante
Der Ausgang der Präsidentschaftswahl stand für die meisten bereits lange im Voraus fest. Die Militarisierung des ugandischen Staates, die Funktionsweise der ugandischen Politik, die Machtakkumulation beim Präsidenten und seiner Partei sowie die bisherigen Erfahrungen bei den Wahlen im Land ließen keinen Raum für Hoffnungen oder gar Erwartungen, diese Wahl könnte einen anderen Verlauf nehmen. Mit 58,64 Prozent für den amtierenden Kandidaten und 34,83 Prozent für seinen prominenten Herausforderer Bobi Wine, steht das offizielle Ergebnis zwar fest, glaubwürdig ist es aber nicht. Denn der gesamte Wahlprozess und damit das Zustandekommen des Ergebnisses sind komplett diskreditiert. Der Wahlkampf zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass der gesamte Sicherheitsapparat zur Einschüchterung von Oppositionellen, Medien, Zivilgesellschaft und Wählern eingesetzt wurde. Weit über hundert Menschen verloren ihr Leben. Und die Zahl der Verletzten, Verhafteten und an unbekannten Orten gegen ihren Willen (z.T. noch immer) festgehaltenen Menschen ist schwer abzuschätzen. Oppositionsparteien und zivilgesellschaftliche Organisationen berichten aber von Hunderten von Festnahmen und Entführungen. Unter anderem wurde kurz vor den Wahlen nahezu die gesamte Führung von Bobi Wines Kampagnenteam festgenommen.
Schon früh beschlossen die internationalen Akteure im Land keine offizielle Unterstützung für die Organisation der Wahlen zu leisten, um nicht als „Feigenblatt“ für diese Wahl zu dienen. Internationale Wahlbeobachter waren nicht erwünscht. Der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell, erklärte noch am 12. Januar, der Vorschlag der EU, eine kleine Beobachtermission zu entsenden, sei nicht aufgenommen worden. Bereits zuvor hat der EU-Botschafter in Uganda deutlich gemacht, dass eine umfassende Wahlbeobachtung seitens der EU auch deshalb nicht vorgesehen war, weil die Verbesserungsvorschläge aus früheren Wahlbeobachtungsberichten von ugandischer Seite gänzlich ignoriert wurden. Zu den in vergangenen Berichten bemängelten Missständen zählten die fehlende Unabhängigkeit der Wahlkommission, Intransparenz bei der Auszählung der Stimmen und Gewaltanwendung seitens der Sicherheitskräfte.
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