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Die Arbeit mit politisch und gesellschaftlich engagierten jungen Erwachsenen ist ein Schwerpunktbereich der KAS in Uganda. Das Land hat weltweit den zweithöchsten Anteil von Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung - über 70% sind jünger als 35 Jahre.
Gleichzeitig mangelt es der jungen Generation an Perspektiven und Möglichkeiten der politischen Teilhabe. Jungen Akademikern und Führungskräften fehlt dadurch die politische Motivation. Und den Nachwuchspolitikern mangelt es an Handlungsspielraum, Wertorientierung und programmatischen Ideen. Auch ist das Mehrparteiensystem in Uganda noch sehr jung und eine entsprechende politische Kultur noch wenig verbreitet.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die KAS zwei besondere Projekte in diesem Bereich: Im Rahmen von IYOP (der Inter-Party Youth Platform) kommen führende Vertreter der Jugendflügel der sieben wichtigsten Parteien Ugandas zusammen, um sich parteiübergreifend den Anliegen der jungen Generation zu widmen und eine von demokratischen Werten getragene politische Dialogkultur zu verinnerlichen. Im Young Leaders Think Tank for Policy Alternatives hingegen versammelt sich eine Gruppe von hochqualifizierten und zivilgesellschaftlich engagierten jungen Erwachsenen um Politikanalysen zu betreiben sowie Positionspapiere und Handlungsempfehlungen für die Politik zu entwickeln. Das Berlinseminar wird ausgewählten Mitgliedern beider Gruppen die Möglichkeit bieten, relevante Kenntnisse und Fähigkeiten auf beiden Seiten zu erwerben bzw. auszubauen. Neben der Stärkung des aktiven politischen Engagements wird die Vielfalt konkreter Möglichkeiten politischer Betätigung und Einflussnahme aufgezeigt und somit zur Zielerreichung des Länderprogramms Uganda beigetragen. Für die Jugendorganisationen der ugandischen Parteien in IYOP dürfte besonders der Austausch mit der Jungen Union bereichernd sein und für eine zusätzliche Bindung an die KAS und Wertorientierung in der Zusammenarbeit sorgen.
Neben der direkten Verknüpfung des Seminars an die Aktivitäten in beiden Projekten werden die Teilnehmer im Sinne des Multiplikatorenprinzips die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihre jeweiligen Parteien, Organisationen und sozialen Netzwerke einfließen lassen. Dadurch wird das politische Engagement junger Erwachsener in Uganda nicht nur als solches gefördert, sondern durch neue Einsichten und Erfahrungen auch substantiell bereichert und in strukturierte, gewinnbringende Bahnen gelenkt. Eine zusätzliche Bereicherung nach der Rückkehr dürfte die Vernetzung und gestärkte Beziehung der beiden Gruppen auch untereinander sein und „Politik“ und „Think Tank“ zu einem fruchtbaren Austausch bringen.
Die erwartete langfristige Wirkung wird zudem dadurch erhöht, dass die ausgewählten Teilnehmer mit größter Wahrscheinlichkeit zu den künftigen Führungspersönlichkeiten des Landes zählen werden.