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Die Ausstellung „Jüdische Friedhöfe in der Ukraine“ wurde am 16. November 2016 in Kiew feierlich eröffnet. Mehr als 200 Gäste nahmen an der Eröffnungsfeier teil, darunter viele Vertreter der jüdischen Gemeinde, der Botschaften und Partner der KAS aus Politik und Zivilgesellschaft.
an einen wichtigen Teil europäischer Identität zu gewährleisten. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Der bisherige Projektpartner ESJF und die Vereinigung der jüdischen Organisationen und Gemeinden der Ukraine (VAAD) führen das Projekt mittlerweile eigenständig weiter und auch verschiedene europäische Institutionen haben bereits Interesse an einer Förderung geäußert."
Der stellvertretender Generalsekretär und Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung Dr. Gerhard Wahlers betonte in seiner Eröffnungsrede, dass sich die Konrad-Adenauer-Stiftung nach dem Vorbild ihres Namensgebers seit langem für die Intensivierung der deutsch-israelischen Beziehungen und die Zusammenarbeit mit jüdischen Organisationen weltweit einsetzt. Dieses Engagement und die starken Partnerschaften zeigen sich beispielhaft im Projekt „Restaurierung jüdischer Friedhöfe in Osteuropa“, bei dem die ESJF European Jewish Cemeteries Initiative und die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit VAAD Ukraine und der Unterstützung des Auswärtigen Amtes im Jahr 2015 27 jüdische Friedhöfe in der ganzen Ukraine restauriert haben. Die Ausstellung führt die Erfolge vor Augen, die mit der Restaurierung der Friedhöfe erzielt wurden, welche oft noch vor kurzem von Wald überwachsen waren oder als Weideland genutzt wurden. Gleichzeitig erinnert sie aber auch, wie viele jüdische Friedhöfe noch unter Schutz gestellt werden müssen und einer Restaurierung bedürfen. In der Ukraine wurden bisher 2000 restaurierungsbedürftige Friedhöfe identifiziert. In ganz Osteuropa sind es mehr als 8000.
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung ist es, eine lebendige Erinnerungskultur zu pflegen und der Vergangenheit zu erinnern. Dr. Wahlers nahm in seiner Rede Bezug auf die Worte Wilhelm von Humboldts, welche die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Antrittsbesuch in Israel im Jahr 2006 in das Gedenkbuch in Yad Vashem eintrug: „Nur wer seine Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“. Dabei sind die jüdischen Friedhöfe „ein bedeutendes Zeugnis der jüdischen Gemeinden und Dörfer, des jüdischen Lebens in der Ukraine, für uns und für zukünftige Generationen“, so der stellvertretende Generalsekretär.
Philipp Carmel, der Leiter der Europäischen Initiative für Jüdische Friedhöfe, unterstrich in seiner Ansprache, dass viele der Friedhöfe die letzten verbleibenden Spuren des blühenden jüdischen Lebens sind, das einst die Orte und Gemeinden ausgemacht und geprägt hat. Die restaurierten Friedhöfe richten daher immer wieder die Aufmerksamkeit der lokalen Bevölkerung und von Besucher auf die Frage, was mit diesen jüdischen Gemeinschaften geschehen ist. „Denn es war kein Blitz, der sie plötzlich zerstört hat. Sondern die Nazi-Schergen. Die Schergen des Hasses, der Intoleranz, der Diktator und des Antisemitismus.“ Damit ist der Schutz dieser Friedhöfe ein Zeichen gegen Holocaustleugner, aber auch ein Zeichen gegen Intoleranz und Demagogen der heutigen Zeit.
Einen der im Jahr 2015 restaurierten jüdischen Friedhöfe konnte die Delegation am 17. November 2016 im Ort Zdolbuniv im Gebiet Riwne in der Westukraine feierlich eröffnen. Nach einem Gebet und einer Rede des Rabbiners Zalman Shneyerson sprachen Philipp Carmel, Dr. Gerhard Wahlers, Vertreter der jüdischen Gemeinschaft und der Kommune zum Anlass der feierlichen Eröffnung. Im Anschluss besuchte die Delegation in der Stadt Ostroh, die vor dem Holocaust mehrheitlich jüdisch war, die alte Synagoge und den städtischen jüdischen Friedhof.
Nach der Eröffnung des jüdischen Friedhofs nahm der stellvertretende Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung Dr. Wahlers am letzten Tag seines Besuchs in Kiew außerdem an einem Arbeitstreffen mit Parlamentsabgeordneten und Experten aus der Zivilgesellschaft zu Perspektiven und Herausforderungen für Reformprozesse und die EU-Annäherung der Ukraine mit Blick auf das Jahr 2017 teil.