Auf einen Blick
- Weltweit haben in den vergangenen Jahren so viele Menschen wie nie zuvor ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen.
- Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Hinzu kommen gestiegene Zahlen irregulärer Einreisen in die EU aufgrund von Kriegen und Konflikten in Europas Nachbarschaft.
- Bei der Steuerung von Flucht und Migration erweisen sich vor allem komplementäre nationale und multilaterale Maßnahmen sowie partnerschaftlicher Ansätze als erfolgsversprechend.
- Für Deutschland stellt die Integration zugewanderter Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt eine wichtige innenpolitische Zukunftsaufgabe dar. Zudem gewinnt Erwerbszuwanderung aus Nicht-EU-Staaten an Bedeutung.
- Die Konrad-Adenauer-Stiftung widmet sich kontroversen und migrationspolitischen Fragestellungen in Fachveranstaltungen und Diskussionsbeiträgen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Inhalt
1. Neue Kooperationsansätze erforderlich
2. Integration als Zukunftsaufgabe
3. Europäischer und internationaler Vergleich als Ansatzpunkt unserer Arbeit
4. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
5. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Neue Kooperationsansätze erforderlich
In den vergangenen Jahren haben so viele Menschen wie nie zuvor ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen: Die einen fliehen vor gewaltsamen Konflikten und Verfolgung, andere verlassen ihre Heimat wegen politischer Unsicherheiten, bedrohlicher gesellschaftlicher Entwicklungen, unzureichendem Umgang mit Umweltkatastrophen oder wirtschaftlichen Notlagen.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. In Deutschland haben seither mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine Schutz gefunden. Hinzu kommen Mehrfachkrisen, Kriege und Konflikte in Europas südlicher Nachbarschaft sowie im Nahen Osten, die zu erhöhten Zahlen irregulärer Migration und Asylanträgen in der Europäischen Union beitragen.
Vor diesem Hintergrund ringen politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Deutschland und Europa um neue Ideen und Ansätze zur Steuerung von Migration. Dafür sind komplementäre Maßnahmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene sowie partnerschaftliche Ansätze entlang der Migrationsrouten erforderlich.
Es geht dabei immer auch um die Frage, wie Staatsinteressen und internationaler Flüchtlingsschutz in Einklang gebracht werden können.
Integration als Zukunftsaufgabe
Die Integration zugewanderter Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt stellt eine wichtige innenpolitische Zukunftsaufgabe dar.
Deutschland hat allein in den Jahren 2022/2023 knapp zwei Millionen Menschen aus humanitären Gründen aufgenommen. Die hohen Zuzugszahlen treffen jedoch auf andere Rahmenbedingungen als noch 2015/2016: Angespannte kommunale Finanzlagen, zunehmende Belastungen der Sozialsysteme sowie allgemeine Infrastrukturprobleme erschweren die Versorgung und Integration von Geflüchteten. Hinzu kommen kulturelle und sicherheitspolitische Herausforderungen.
Gleichzeitig steht die deutsche Wirtschaft angesichts des demografischen Wandels in Europa vor der Herausforderung, internationale Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Um die Arbeitsmarktbedarfe zu decken, müsste die qualifizierte Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten perspektivisch deutlich steigen.
Europäischer und internationaler Vergleich als Ansatzpunkt unserer Arbeit
Wie lassen sich Migration und Integration im Einwanderungsland Deutschland erfolgreich gestalten? Wie gelingt die richtige Balance zwischen Humanität und Ordnung, zwischen Fördern und Fordern?
Die Konrad-Adenauer-Stiftung greift diese und weitere Fragen gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Verbänden auf, um Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei setzen wir im Bereich Migration und Integration auf den europäischen und internationalen Vergleich und Austausch.
Unsere Angebote und Projekte zum Thema
Publikationsprojekte
Über einzelne Publikationen zu bestimmten Aspekten von Flucht, Migration und Integration hinaus ist die Konrad-Adenauer-Stiftung daran interessiert, komplexe Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Aus diesem Grund publizieren wir in unregelmäßigen Abständen größere Publikationsprojekte oder mehrteilige Publikationsserien, die sich den vielschichtigen Problemen des Themas aus verschiedenen Blickwinkeln nähern.
Migrationspolitische Debatten
Die Interviewreihe „Migrationspolitische Debatten“ widmet sich kontroversen migrationspolitischen Fragestellungen, jeweils mit aktuellem Bezug und Diskussionsbeiträgen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Jede Ausgabe steht unter einem Leitthema, das aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Dabei werden innen- wie außenpolitische Aspekte aufgegriffen und politische Standpunkte formuliert.
Stipendienangebote
Für Menschen mit Migrationshintergrund bietet die Konrad-Adenauer-Stiftung mit den Senkrechtstartern und den Stipendien für Geflüchtete konkrete Möglichkeiten der Orientierung sowie Unterstützung bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung an.
Studienpatenschaftsprogramm Senkrechtstarter
Werde auch du ein Senkrechtstarter!
Youtube, Onlinekas
Das Studienpatenschaftsprogramm „Senkrechtstarter der Konrad-Adenauer-Stiftung bietet jungen engagierten und talentierten Menschen aus Familien ohne akademische Erfahrung oder mit Migrationshintergrund Unterstützung bei ihrem Weg an die Universität.
Stipendiatinnen / Stipendiaten und junge Antstipendiatinnen und Altstipendiaten helfen bei wichtigen und wesentlichen Fragen rund um Fachhochschule und Universität und geben Orientierungshilfe während des Übergangs von der Schule ins Studium.
Egal, ob es um Möglichkeiten der Studienfinanzierung, die Studienfachwahl oder allgemeine Informationen rund ums Studium geht – unsere Stipendiatinnen / Stipendiaten und Altstipendiatinnen / Altstipendiaten wissen worauf es ankommt und stehen als persönliche Ansprechpartner im Rahmen entsprechender Studienpatenschaften zur Verfügung und ermöglichen dadurch einen Einblick in den Alltag eines Studenten.
Stipendien für Geflüchtete
Als Geflüchtete oder Geflüchteter in Deutschland sind Sie unter den besonderen rechtlichen Voraussetzungen berechtigt, zu studieren und sich um ein Stipendium zu bewerben. Wir freuen uns darauf, Sie in Ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen und begrüßen gerne talentierte neue Stipendiatinnen und Stipendiaten, die den Fortschritt unserer Gesellschaft aktiv bereichern und mitgestalten.
Mehr erfahren über die Stipendien für Geflüchtete (nur auf Englisch)
Sonderinitiative
Die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet im Rahmen der BMZ-finanzierten Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen, Flüchtlinge reintegrieren in Lateinamerika“ mit politischen Entscheidungsträgern und Akteuren der Zivilgesellschaft in den Hauptaufnahmestaaten für venezuelanische Flüchtlinge zusammen.
Fluchtursachen bekämpfen, Flüchtlinge reintegrieren
Mit der vom BMZ geförderterten Sonderinitiative versucht die Konrad-Adenauer-Stiftung einen Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung der Flüchtlingskrise in Venezuela zu leisten. Unsere Auslandsbüros in Kolumbien, Peru und Chile fördern in diesem Zusammenhang den gemeinsamen Austausch mit einem breiten Netzwerk an Partnern und stehen im Dialog mit lokalen Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Repräsentanten der Flüchtlingsgemeinschaft über wirkungsvolle Maßnahmen einer erfolgreichen Integration.