Lecture
Détails
19.00 Uhr Begrüßung:
Ben Thustek
Päd. Leiter Grenzlandmuseum Eichsfeld
Helmut Kranz
Konrad-Adenauer-Stiftung
19.10 Uhr Lesung und Gespräch:
Udo Scheer
Publizist und Zeitzeuge
Aufgewachsen in einem „Privilegium aus Liebe“ will der Greizer
Lyriker Günter Ullmann (1946–2009) zunächst kein politischer
Mensch sein. Doch die DDR macht ihn dazu. Seine Malerei wird
als dekadent abgewiesen. Als Dichter gerät er in die Fänge der
Staatssicherheit, sein Freund Manfred Ibrahim Böhme bespitzelt
und verrät ihn. Er wird in Verfolgungswahn getrieben und
in Psychiatrien eingewiesen.
Bis 1989 entstehen vierzehn Buchmanuskripte für die Schublade.
Wortmächtig und sensibel brennen seine Gedichte sich wie
grelle Blitze ins Gedächtnis ein.
Vor diesem Lebenshintergrund überraschen ganz besonders
seine humorvoll, hellen Kindergedichte.
Die Deutsche Einheit erlebt er kritisch, vor allem aber als
Befreiung. Im Alter von nur 62 Jahren stirbt Günter Ullmann
letztlich an den Spätfolgen seines in der DDR durchlittenen
Schicksals.
Wegbegleiter und Freunde, unter ihnen Reiner Kunze, Lutz
Rathenow, Gerd Sonntag, Arnold Vaatz und Musiker der
Jazz-Formation „media nox“ schildern in dieser Biografie auch
ihre Erinnerungen an diese Ausnahmepersönlichkeit gegen
Anpassung.
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