Lecture
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In ihrem Buch „Ich trug den gelben Stern“ beschreibt Inge Deutschkron, wie sie als junge Jüdin unter immer schwierigeren Bedingungen im nationalsozialistischen Berlin aufwächst und schließlich zusammen mit ihrer Mutter von 1943 bis Kriegsende mit Hilfe von Freunden im Untergrund überlebt. Eindringlich veranschaulichten Deutschkrons Texte die Hilflosigkeit und die Furcht, mit der die Juden in Berlin dem immer brutaleren Vorgehen der Nationalsozialisten ausgeliefert waren. An die immer unerträglicheren Einschränkungen des Lebens, an die Ungewissheit, als die Deportationen begannen, und schließlich auch an die Helfer, ohne die ein Überleben nicht möglich gewesen wäre.Dazwischen streut Sie aber auch immer wieder Episoden ein, die vom mutigen Widerstand im Kleinen berichten. Wie sich die Mutter als ausgebombte Hitleranhängerin ausgab, um kurz vor Kriegsende in Berlin bleiben zu können. „Wir lachten tagelang darüber. Das Lachen verging uns eigentlich erst, als wir am Kriegsende vom ganzen Ausmaß der Nazi-Verbrechen erfuhren, und wussten, das wir keine Familie mehr hatten“.Inge Deutschkrons Buch ist ein eindrücklicher Zeitzeugenbericht über das dunkelste Kapitel Deutscher Geschichte, dessen barbarischer Zivilisationsbruch für immer als Mahnung erhalten bleiben muss.Die Veranstaltung bildet den Auftakt zum DenkTag 2010 des Bildungswerks Erfurt.
Inge Deutschkron wurde 1922 in Finsterwalde geboren. Ihr Vater wurde 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft als Lehrer aus dem Schuldienst entlassen. 1939 erhält nur ihr Vater ein britisches Einreisevisum, so dass Inge Deutschkron mit ihrer Mutter allein in Deutschland zurück bleibt. Als Journalistin war Inge Deutschkron in Großbritannien, Israel und Deutschland tätig. Seit 1992 lebt sie in Tel Aviv und Berlin.
Eine Veranstaltung im Rahmen des DenkTages
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