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Die mutigen Proteste gegen das Mullah-Regime im Iran dominieren seit Wochen die mediale Berichterstattung. Auslöser der Unruhen war der gewaltsame Tod der 22-jährigen Mahsa Jina Amini, die von der Sittenpolizei inhaftiert worden war, weil Sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Waren es zunächst einzelne mutige Frauen, die den offenen Protest wagten, das Kopftuch ablegten und sich als Zeichen des Widerstands die Haare schoren, haben sich die Demonstrationen mittlerweile ausgeweitet. Das Ausmaß der aktuellen Proteste ist beispiellos. Die Demonstrationen werden als die größte innenpolitische Herausforderung für das Regime seit der islamischen Revolution von 1979 gesehen. Teheran versucht derweil, die Proteste herunterzuspielen und brutal niederzuschlagen. Die USA, Europa und Israel werden durch das Regime beschuldigt, die "Unruhen" inszeniert zu haben. Mindestens 250 Menschen, darunter 34 Minderjährige, wurde laut Menschenrechtsgruppen von Sicherheitskräften getötet, Hunderte verletzt und Tausende in Gefängnisse verschleppt. Längst geht es nicht mehr allein um die strikten Bekleidungsvorschriften für Frauen, sondern um die Ablösung des Regimes, um den Ruf nach Freiheit.
Wir leuchten die komplexe politische und gesellschaftliche Situation im Iran aus: Welche Teile der iranischen Gesellschaft demonstrieren mit welchem Ziel? Teilt die iranische Zivilgesellschaft unsere Werte? Was unterscheidet die aktuellen Proteste von früheren? Welche Rolle spielen die sozialen Medien? Wird es dem Regime gelingen, die Proteste blutig niederzuschlagen? Und nicht zuletzt, hat die Islamische Republik Iran eine Zukunft? Im Gespräch mit unseren Experten und Ihnen möchten wir diese Fragen diskutieren.