Himmel – Perspektiven nach und von oben
Die Objektivierung des Himmels schreitet voran, und es überwiegt die Erwartung, dass seine Ur-Eigenschaft als geistige Reflexionszone im gleichen Maße schwinden wird. Dabei bleibt die grenzenlose Weite um uns herum trotz aller Zunahme des Wissens ein Raum offener Fragen, die sich menschlicher Erkenntnis größtenteils auf ewig entziehen. Selbst bekennend atheistische Philosophen bedauern mittlerweile den Verlust religiöser Sinnformationen. Viele derjenigen, die sich der Gesamttendenz aus Überzeugung entgegenstellen könnten – etwa Verantwortliche in Kirche und in religiös inspirierten Institutionen –, sind von Skandalen geschwächt oder scheuen die Debatte aus der gesellschaftlichen Defensive. Ändert sich nichts daran, wird auf politischer Ebene auch der Leitstern des „C“ langsam vergrauen. Die schrecklichen Ereignisse im heillosen Heiligen Land, der „schwarze Sabbat“ am 7. Oktober 2023 und seine Folgen, konnten nicht mehr in die Konzeption dieser Ausgabe eingehen. Terroristen proklamierten den Himmel und brachten die Hölle. Einmal mehr stellt sich die brennende Frage: Wo war an diesem Tag der Himmel? Andererseits bleibt gerade angesichts der abgrundtiefen Gewalt die Notwendigkeit, nicht den suchenden Blick nach Zeichen des Friedens zu verschließen.